Renate

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Ostermontag abends gegen 21:30 Uhr ein Anruf der unser ganzes Leben verändern sollte, – “Melanie ist tot, die Spielothek wurde überfallen.”- Ich weiß heute nicht mehr, wie ich nach Adelebsen gefahren bin, immer nur den Gedanken im Kopf, – das ist nicht wahr, nicht meine Tochter – .

Wie wir ankommen, steht der Notarzt vor der Tür. Mein erster Gedanke – wenn der Notarzt da ist gibt es auch noch Hoffnung. Aber meine Hoffnung wurde sofort enttäuscht. Dann das Gefühl ich muss zu ihr, ich muss sie noch mal sehen. Aber die Polizei verweigert mir den Zugang wegen der Spurensicherung. Wir stehen auf der Straße und können das alles nicht fassen. Ich hab das Gefühl, ich kann das erst glauben, wenn ich sie sehe. Aber gleichzeitig die Gewissheit, sie ist tot. Ich habe ihren Abschied gespürt.

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Irgendwann fahren wir nach hause, die Nacht scheint kein Ende zu nehmen. Die nächsten 14 Tage leben wir irgendwie mit dem Schock, alles andere wird absolut unwichtig, planen können wir nur von einem Tag auf den anderen. Ich wandere am Rande eines Abgrundes. Nach ein paar Tagen wird sie von der Polizei freigegeben und wir können sie endlich sehen, in Rosdorf in der Kapelle aufgebahrt. Ihr Bruder Bastian hatte die gute Idee, ihr noch einen Brief zu schreiben und mitzugeben. Das hat dann jeder für sich getan. Es gab mir das Gefühl ihr noch etwas sagen zu können. In der Kapelle stehe ich fassungslos vor ihr, ich bin entsetzt über ihre schweren Verletzungen, was hat man ihr angetan, was hat sie leiden müssen. Die nächsten Tage weiß ich nicht wohin mit meiner Wut auf den Täter, ich könnte explodieren und andererseits ist man zur Untätigkeit verurteilt.

Bastians Idee war es auch, für seine Schwester diese Homepage einzurichten. Wir freuen uns über jeden Eintrag im Gästebuch oder über Kontakt. Irgendwann möchte ich auch auf einige antworten. Im Moment geht es noch nicht. Dann kam Kellys Eintrag, in Belgien hat er nämlich noch mal das gleiche versucht wie in Adelebsen, Gott sei dank hat sie überlebt. Ihr Bericht macht uns noch einmal deutlich, was Melanie durchgemacht hat. Es beruhigt mich aber auch etwas, wenn sie schreibt, dass sie die Schmerzen erst im Krankenhaus empfunden hat.

Ich lebe zeitweise immer noch wie in einem Alptraum. Das Schlimmste was dir passieren kann, – ist passiert – es ist kein Traum – es ist wahr. Wie soll man das vermitteln?

Renate Klammer

Christian

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Meine erste Begegnung mit Melanie hatte ich als sie noch bei Renate im Bauch war. Ich fühlte, wie sie durch Bauchdecke trat oder boxte. Es war ein schönes Gefühl sie durch den Bauch zu streicheln und mitzuerleben, wie sie immer größer wurde. Am 18.02.1977 um 4:23 Uhr wurde meine Tochter geboren. Ich war froh und glücklich, dass mein erstes Kind gesund war. Es war ein schöner Moment, so einen kleinen Menschen, unsere Tochter auf den Armen zu haben, sie das erste Mal zu drücken, diese Kleine gibt einem schon so viel Wärme. Ich will immer schützend meine Hände über sie halten, ob mir das gelingt?

Täglich verbringe ich so viel Zeit mit ihr wie es meine Arbeitszeit erlaubt. Ich füttere sie, wickle sie, albere mit ihr herum, das Leben hat einen neuen Sinn bekommen. Ich habe eine kleine Familie und einen Dackel. Melanie machte ihre ersten Erfahrungen mit einem Hund, der bekam auch noch 6 Welpen und alles krabbelte um die Wette. Ich ging mit Melanie im Tragetuch durch den Wald, sie schaute immer nach oben zu den Baumkronen.

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2 ½ Jahre nachdem Melanie geboren wurde, wird ihr Bruder Bastian geboren. Es war ein sehr schöner Augenblick für uns drei. Nun hat Melanie einen Bruder, der auf allen Abenteuern mitgenommen wird. Bastian musste ihr Spiel mitmachen, sie sagte “den habt ihr doch extra für mich gemacht”. Ab einem gewissen Alter bekam er seinen eigenen Kopf, er wollte ein anderes Spiel spielen und er bekam seinen Willen. Beide kamen in den Waldorfkindergarten und in die Waldorfschule.

Weihnachten 1995 planten wir einen Urlaub ohne Kinder, denn sie waren ja schon alt genug. Doch die Planung hatten wir ohne unseren Zwei gemacht, sie bekamen von unserem Vorhaben Wind und sagten: “wo wollt ihr hin, nach Rom? Da kommen wir mit”. Dies war der letzte gemeinsame Urlaub. Es war ein sehr harmonischer Urlaub.

Kurz nach dem Urlaub lernten wir Gerd kennen und wir erfuhren, dass sie sich vor dem Urlaub kennengelernt hatten. Wir haben mit den Beiden viele lustige Stunden verbracht, manchmal bis tief in die Nacht. Melanie und Gerd zogen zusammen und es dauerte nicht lange bis sie sich einen Setter aus dem Tierheim holten. Melanie arbeitet prima mit ihrem ersten eigenen Hund. Gerd hat auf einer seiner beruflichen Fahrten auf einem Hof zwei kleine Zwergdackel herumlaufen sehen. Er sagte so zum Scherz, wenn schon ein zweiter Hund, dann so was kleines. Zwei Wochen später stand in der Zeitung “Hilfe ich muss ins Tierheim, ein kleiner Zwergdackel abzugeben”. Melanie war schnell am Telefon und es hat gepasst. Nun hatten sie zwei Hunde, Bea und Senta.

Melanie und Gerd heirateten am 02.10.2000. Es war ein sehr schönes Fest. Eigentlich wollten die beiden eine Hochzeitsreise machen aber dazu kam es leider nicht mehr.

Melanie hatte einen Nebenjob in einer kleinen Spielothek in Adelebsen, es war wie ihre kleine Sozialstation, der Kaffee war umsonst und die Oma von nebenan brachte den Kuchen mit. Ein netter Ausländer fragte, ob Melanie beim Ausfüllen von Dokumenten behilflich sein könnte. So oder ähnlich war ihr persönlicher Arbeitstag in der Domino Spielothek.

Im Herbst 2001 musste Senta aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert werden. Kurz danach fanden sie durch die Zeitung einen Golden Retriever. Belana heißt der neue Hund

Am 28. März 2002 haben wir Melanie auf der Geburtstagsfeier von Gerds Schwester das letzte mal gesehen, ich habe Melanie zum letzten Mal im Arm gehalten.

Am 30. März fahren wir nach Stuttgart mit Eintrittskarten, die uns die Kinder geschenkt haben, Tanz der Vampire. Das Wochenende war gut und Ostermontag waren wir wieder zu Hause.

Am Ostermontag gegen 21:30 Uhr klingelt das Telefon, Renate geht an den Apparat, ich höre nur, wie Renate wiederholt “die Spielothek wurde überfallen und Melanie ist TOT”, Ich schreie “Nein, das darf doch nicht wahr sein”. Wir fahren auf dem schnellsten Weg nach Adelebsen. Ich auf dem Beifahrersitz rufe Bastian per Handy an, er möchte nach Adelebsen kommen, es sei etwas passiert. Umso dichter wir dem Ort kamen, umso mehr zitterten meine Knie, es darf nicht wahr sein. Der Notarztwagen stand vor der Spielothek, vielleicht ist doch noch was zu “retten”, dachte ich. Der Notarzt und der Kommissar kamen auf uns zu und mussten uns leider mitteilen, dass jede Hilfe zu spät kam. Melanie ist tot. Was ist mit mir los, ich bin nur noch am zittern, der Arzt gibt mir eine Beruhigungsspritze. Ich kann und will es nicht begreifen, unsere Melanie wurde ein Opfer von einem Verrückten. Es hat laut Polizei eine Eskalation von Gewalt stattgefunden, sie hat Schnittwunden am Unterarm, im Gesicht, Stichwunden in der Brust und im Rückenbereich. An Händen und Füßen mit Klebeband verschnürt. Der Feuerlöscher und eine gedrechselte Holzstange, die von der Theke rausgerissen wurde, traf den Kopf und diese Schläge waren tödlich. Mir wird beim Schreiben kalt und ich bekomme wieder dieses Zittern. Melanie war eine zarte, junge Frau, sie hatte keine Chance dieses zu überleben. Warum musste ihr Leben mit 25 Jahren so enden?

Bastian kam zu dem Gedanken für Melanie einen Brief zu schreiben und in den offenen Sarg zu legen. Gerd, Renate und ich fanden den Gedanken sehr gut, so dass jeder einen Brief schrieb und ihn ihr in den Sarg legte. Es war ein unbeschreiblich schwerer Abschied, ich glaube dieser Augenblick hat sich bei uns eingebrannt. Gerd wohnte zwei Wochen bei uns und wir machten jeden Weg gemeinsam und gewisse Entscheidungen fielen in der Gemeinschaft leichter. Wir haben beschlossen ein Bild von Melanie bei der Urnenbeisetzung vor die Urne zu stellen und wir wollten ein Lied in der Kapelle spielen. Es war erst nicht so einfach eins zu finden, Bastian hat das Lied ‚Bright Eyes’ von Art Garfunkel vorgeschlagen, welches es auch geworden ist. Bei der Trauerfeier sprach der Redner davon, dass die Seele des Täters verflucht sei bis in alle Ewigkeit.

Jemand hat gewaltsam ein Stück Leben von mir gerissen. Wenn Kinder sterben, stirbt die Zukunft, wenn Eltern sterben, stirbt die Vergangenheit. Wie geht mein Leben weiter?

Christian Klammer

Gerd

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An meine Prinzessin!

Ich weiß es fast noch wie heute als wir uns vor über sechs Jahren kennen lernten. Ich war bei einem Freund auf seinem Geburtstag eingeladen und plötzlich standest Du in der Tür. Klar, dachte ich: “die Frau kennst du ja schon, die ist okay aber sagt so gut wie nichts, bestimmt mag Sie dich nicht!” Aber an diesem Abend war es anders! Wir kamen irgendwie zufällig ins Gespräch und als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es schon weit nach Mitternacht. Du hast dann bei mir zuhause im Bett geschlafen, während ich brav meinen Platz auf dem Sofa einnahm. Am Folgetag brachte ich Dich dann wieder nach Bovenden und Du sagtest zu mir, dass Du mich irgendwann anrufen wolltest. Ich dachte mir, die meldet sich doch nie, doch ich war kaum wieder zurück in Güntersen, da klingelte das Telefon und deine Stimme erklang: “Du hättest jetzt Zeit und ich sollte Dich doch bitte abholen!” Jetzt wird mir klar, das damals schon dein Wunsch mir Befehl war!

Die folgenden Tage und Wochen mit Dir vergingen wie im Flug und dann kam der Abend wo ich Dir meine Liebe gestand. Du warst erst nicht so begeistert, da Du erst eine längere Beziehung unglücklich hinter Dir hattest. Aber ich konnte Dich überzeugen, dass ich genau der Richtige für Dich war, und irgendwann in den nächsten Tagen waren wir ein Paar!

Wir beiden hatten uns gesucht und auch gefunden. Aus dem schüchternen Mädchen namens Melanie wurde meine Prinzessin!

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Prinzessin!!! Ich weiß noch genau, als ich Dir dieses Lied von Pur das erste Mal vorgespielt habe und Du erst gemeckert hast, wie uncool Du Pur fandest. Aber dieser Song passte so gut zu Dir bzw. zu uns, das Du fortan deinen Namen für mich weg hattest.

Dann kam der Abend wo ich deine Eltern und deinen Bruder kennen lernen durfte. Ich war der hibbeligste Mensch der Welt. Nie werde ich vergessen, das ich meine zukünftigen Schwiegereltern (was sich erst noch rausstellen sollte) von Anfang an duzen durfte. Da brach selbst bei mir das Eis und ich denke deine Familie mochte mich auch von Anfang an ganz gern. So viele gemeinsame und lustige Abende folgten und irgendwann kam bei mir der Punkt, wo ich mir dachte, mit diesen lieben Menschen hast du keine Probleme den Rest deines Lebens klar zu kommen.

Ende 1996 holten wir unsere Senta aus dem Tierheim und unsere winzig kleine Familie wuchs heran.

Am 01.05.1997 folgte die Verlobung und wir wussten damals schon, dass wir auch den letzten Schritt in Richtung Standesamt machen würden. Als Du dich dann entschieden hast bei mir einzuziehen und WIR uns unser kleines Nest bauten, war ich der glücklichste Mensch der Welt!!! Ab jetzt warst Du immer in meiner Nähe!

Unsere Bea kam dazu und schon waren wir zu viert (Hamster und Vögel nicht mitgerechnet.) Gemeinsam wurden wir stark! Nichts und niemand konnte unsere kleine Welt gefährden.

Als ich dann Weihnachten 1999 mit zittriger Stimme und Beinen aus Pudding vor Dir und deiner Familie kniete um um deine Hand anzuhalten und Du auch noch “JA” sagtest, war unser Glück perfekt.

Zum zufriedensten Ehemann der Welt machtest Du mich am 02.10.2000! Die Feier war klein aber super lustig. Unsere Familie, Freunde und Bekannte machten diese Party für uns unvergesslich.

Ein Jahr des vollkommnen Glückes folgten, doch dann kamen die schwersten Zeiten meines Lebens.

Unsere Senta musste von uns gehen, der Krebs hatte Sie zerfressen und niemand konnte ihr mehr helfen. Ich weiß noch genau wie sehr Du vor der Tierklinik in meinen Armen geweint hast. Viel Liebe und gemeinsame Stärke schmolzen uns zusammen und irgendwann wollten wir nur noch Ablenkung und die brachte uns nach Barterode!

Ein süßer Golden-Retriever Welpe brach uns das Herz und Du konntest es nicht abwarten bis sie bei uns war! Den Namen Belana hast Du ihr gegeben und sie durch deine Liebe und Erfahrung zu einer ganz tollen Hündin groß gezogen.

Dann kam der plötzliche Tod unseres besten Freundes “Gockel!” Da warst du diejenige, die mich, als ich vor Nicoles Haus zusammenbrach, lange in den Arm genommen hat. Ohne dich hätte ich das nie überstanden. Du gabst mir die Kraft und die Liebe die ich gebraucht habe. Unsere langen Gespräche nach diesen schrecklichen Geschehnissen haben mir geholfen weiter nach vorn zuschauen.

Was aber dann ein paar Monate später folgte, sollte der absolute Tiefpunkt in meinen Leben werden!

Als am 01.04.2002 gegen 21.50 Uhr unsere Schwägerin Ulrike bei mir anrief und erzählte, dass die Spielothek überfallen worden ist, hielt ich das alles noch für einen Aprilscherz. Die bittere Erkenntnis erfuhr ich vom Notarzt, der mich vor der Spielothek abfing. Seine Worte: “Herr Dombrowski, es tut mir sehr leid aber ich muss Ihnen eine traurige Nachricht überbringen. Ihre Frau ist leider tot!”

Diese Worte werde ich nie vergessen!!! Ich weiß nur noch, dass mir die Beine versagten und ich dachte, dass mein ganzes Leben mit Dir gegangen ist.

Was ich dann tat und sagte weiß ich leider nicht mehr. Ich fand mich irgendwann bei deinen Eltern in Bovenden wieder.

Ich konnte es einfach nicht glauben! Du und ich, wir waren doch nie getrennt. War ich mal beruflich unterwegs und eine Nacht nicht zuhause, dann war ich nervös und unkonzentriert und konnte den Augenblick nicht erwarten, Dich endlich wieder in meine Arme zu nehmen.

Du ahnst ja gar nicht, wie gern ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin und kaum bin ich den Berg zu unserer Straße hochgefahren, kam in mir eine Vorfreude hoch, weil ich genau wusste, was gleich passieren würde. Immer wenn ich die Wohnungstür aufgemacht habe, egal wie spät es war, kamst Du in unserer Wohnung mit einem überglücklichen Lächeln auf deinen Lippen um die Ecke geschossen und nahmst mich in den Arm. Spätestens da habe ich gemerkt, dass ab jetzt der Abend noch schön werden würde und der ganze Stress erst mal vorbei ist! Und das sollte ich nie mehr erleben?

Für mich folgten dann die drei Knackpunkte, wo ich erst mal verstehen musste, dass ich ab jetzt allein bin!

Als der Kommissar in dieser schrecklichen Nacht uns sagte, dass Du nicht mehr am Leben bist, hatte ich immer noch die Hoffnung, dass es eine Verwechslung ist.

Als am nächsten Tag der Polizist auf dem Revier mir deine persönlichen Sachen in dieser Plastiktüte übergab war ich immer noch der Meinung, dass das alles nicht wahr sein kann und darf. Ich bekam diesen Gedanken einfach nicht in meinen Kopf. Irgendwo hast Du dich versteckt und hast einfach keine Lust rauszukommen.

Doch dann kam der Donnerstag in Rosdorf! Ich war so froh und dankbar, dass ich Dich noch einmal sehen durfte. Deine Verletzungen waren zwar da, aber die interessierten mich im ersten Moment nicht wirklich. Wir waren wieder zusammen! Aber dann war plötzlich meine Trauer weg! Ich nahm endlich deine Wunden wahr und dann hatte ich nur noch Hass in mir. Ein solch intensives Hassgefühl, wie ich es bis dahin noch nicht kannte. Meine Gedanken waren: Diese Kreatur, die Dir das angetan hat muss auch leiden, und wenn es deine Aufgabe ist, das zu erledigen!

Jetzt muss aber erst mal der Staat dafür sorgen, dass “ES” seine Strafe bekommt. Was dann irgendwann kommt werden wir sehen!

Deine Eltern.
Ihnen und deinem Bruder muss ich auch meinen Dank aussprechen. Sie wurden für mich zum Rettungsanker. Ohne Renate, Christian und Basti hätte ich die folgenden Wochen nicht überstanden. Sie gaben mir auf ihre Art die Wärme, die Du mir sonst gegeben hast! Erst wollte ich niemanden mehr an mich ran lassen und auch von dieser Welt gehen. Aber Sie und unsere ganze Familie gaben mir die Kraft und den Willen weiterzumachen.

Dir, meiner Prinzessin, möchte ich danken für die schönsten Jahre meines Lebens. Du warst mein Rückhalt auf den ich mich immer verlassen konnte. Du warst nicht nur meine Frau, nein, du warst meine beste Freundin, mein guter Kumpel und meine Seelsorgerin. Nur mit Dir hat mein Leben erst richtig Sinn und Spaß gemacht, denn Du hattest deine eigene Art mich immer wieder aufzubauen, wenn ich mal ganz unten war.

Für mich war die Welt in Ordnung, wenn ich dich zum Lachen bringen konnte, denn Du hast über meinen Humor so herzerfrischend dich amüsieren können, dass es mir dann gleich viel besser ging. Das und vieles mehr vermisse ich so sehr!!!

Unsere gemeinsame Zeit werde ich immer im Gedächtnis behalten und Dich, mein Schatz, für immer in meinen Herzen!

Ich danke Dir auch für die vielen schönen Erinnerungen die ich habe und dass Du dein Leben mit mir teilen wolltest. Ich weiß, ich war nicht immer ein Mustergatte. Aber ich hoffe, dass auch Du trotzdem die Zeit mit mir genießen konntest, auch wenn sie viel zu kurz war und ich Dir ein guter Freund, Verlobter und schließlich Ehemann war.

Ich habe jetzt von Dir die Aufgabe übernehmen müssen unsere Hunde weiter zu betreuen. Ich weiß, dass ich das nie so schaffen werde wie Du! Aber ich verspreche Dir, dass ich alles machen werde um Ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen.

Ich hoffe, dass es Dir jetzt gut geht, egal wo Du jetzt bist. Und von ganzen Herzen wünsche ich mir, dass ich Dich irgendwann wiedersehen werde!

Du weißt doch:
Ich habe Dich immer geliebt, ich liebe Dich und ich werde Dich immer lieben!!!

Dein Bär(chen)

Bastian

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Ich fand immer, wir waren eine perfekte Familie, wenn es so etwas überhaupt gibt, doch jetzt, was ist schon perfekt, wenn ein wesentlicher Teil fehlt?

Es war der Abend des Ostermontags, ich war gerade auf der Fahrt zu einer Geburtstagsfeier, als mein Vater mich anrief und mir sagte, ich solle doch nach Adelebsen kommen, die Spielhalle wurde überfallen und dass ich vorsichtig fahren soll. Mehr wusste ich nicht, außer natürlich, dass meine Schwester Melanie dort manchmal arbeitet. Mit einem Gefühl der Ungewissheit und dem Gedanken, sie braucht jetzt vielleicht eine Menge Unterstützung um diesen Schock zu verarbeiten oder vielleicht ist sie sogar verletzt worden, fuhr ich nach Adelebsen, mehr wollte ich mir nicht ausmalen. Von weitem konnte ich schon das Licht des Krankenwagens sehen und als ich endlich angekommen war, sah ich, dass die Spielhalle von der Polizei abgezäunt war. Ich kann mich nicht mehr erinnern, welche Gedanken mir bei diesem Anblick durch den Kopf gegangen sind, ich weiß nur, dass ich an das, was wirklich geschehen ist, nicht glauben wollte. Meine Eltern und Gerd, der Mann meiner Schwester waren schon da und als ich aus dem Auto stieg, kamen meine Eltern zu mir, haben mich in den Arm genommen und mir das gesagt, was ich gehofft habe nie hören zu müssen. Als wir drei uns in den Armen lagen, hätte keine etwas sagen müssen, ich konnte es aus ihren Gesichtern lesen und jetzt wurde mir bewusst, dass ich meine Schwester nicht mehr trösten kann, es nicht nur ein Schock ist. Ich weiß nicht mehr ob es mein Vater oder meine Mutter war, die es aussprach, ich weiß nur noch, dass der Stich ins Herz schon da war, als ich es hörte: Melanie ist tot. Doch diese drei Worte haben den Schmerz erst richtig stark gemacht. Die Gewissheit wäre nicht da gewesen, hätte es mir jemand anderes gesagt aber bei meinen Eltern war ich mir sicher. Trotzdem wollte ich es nicht glauben, es konnte einfach nicht wahr sein, das kann doch nicht passieren, nicht meine Schwester, nicht Melanie, nicht in unserer Familie, so etwas liest man doch nur in der Zeitung.

Ich hatte mich vorher für den nächsten Tag mit einem Freund verabredet. Ich rief ihn an, um unsere Verabredung abzusagen, ich sagte ihm, dass ich nicht kommen kann und, jetzt musste ich das erste mal die Worte selber aussprechen: Melanie ist ermordet worden. In diesem Augenblick habe ich die Situation das erst Mal an mich ran gelassen, mir wurde plötzlich klar, was wirklich passiert ist. Ich konnte nur noch weinen, meine Schwester ist ermordet worden, in meinen Gedanken hörte ich nur noch den Namen Melanie. Mein nächster Gedanke war: was wurde dir angetan, warum du, warum ist das alles wahr, das kann nicht wahr sein.

Die nächsten Tage waren so etwas wie ein Warten auf etwas, was nicht kommen wird. Gerd ist für die Tage zu uns gekommen und ich glaube ich habe immer noch darauf gewartet, dass er sagt: alles nur ein Scherz, obwohl mir klar war, dass darüber keiner scherzt.

Es kam der Tag, an dem wir sie das letzte mal sehen sollten. In einer Kapelle, von den Bestattern hergerichtet, trat ich an ihren Sarg heran. Ich konnte sie sehen, mit all dem, was ihr angetan wurde, mit all den Wunden, mit den Schnittwunden, mit einem Gesicht, welches von den Schlägen auf ihren Kopf verformt war. Dieses Bild werde ich wohl nie vergessen, auch wenn ich versuche, die Bilder, die mich an unsere gemeinsame Zeit erinnern in meinen Gedanken zu behalten, wird immer dieses Bild wiederkehren. Jetzt habe ich das erst mal die Realität wirklich vor Augen und es ist als bricht die ganze Welt über einen zusammen. Deine einzigste Schwester, die, die immer für dich da war und die, für die du alles getan hättest, liegt vor einem, tot und schwer verletzt. Ihre Wunden sind so stark, dass sie noch deutlich zu erkennen sind, jeder Stich, jeder Schlag tut einem Weh.

Viele oder vielleicht jeder kennt die Albträume, aus denen man erwacht und hofft, die Welt ist noch die alte und es ist gar nichts passiert. Nur wenn dieses Gefühl Tage, Wochen und sogar Monate anhält und man glaubt, es geht nie zu Ende, dann merkt man, dieser Traum ist wahr, der Traum, den man nie vorher geträumt hat. So geht es mir noch immer, wenn ich an Melanie erinnert werde, wenn ich ein Foto von ihr ansehe, ihren Namen höre oder irgendwie an die Situation erinnert werde.

Melanie, wohl die beste Schwester, die man sich wünschen kann. Eine Schwester wie sie bedeutet wirklich viel, wir haben eine Menge zusammen unternommen, wie wohl wenige Geschwister. Ich glaube, sie ist der Mensch, der mich am meisten geprägt hat, um so schmerzvoller ist es, diesen Menschen zu verlieren.

Auch wenn ich weiß, dass sie immer bei mir sein wird, vermiss ich sie sehr. Ihre Art, ihren Humor, ihr Lächeln, alles werde ich so nie wieder erleben.

Ich werde dich nie vergessen.
Dein Bruder

Andrea

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Meine beste Freundin Melanie

Vor ein paar Jahren trafen wir uns zufällig beim Spaziergang in Adelebsen. Du mit Senta und Bea und ich mit Marc, damals 1 ½, und Benny und Mandy. Wir haben uns gleich gut verstanden und es dauerte nicht lange, dann gingen wir fast täglich zusammen durch die Wälder und Felder in Adelebsen. Wir waren eine tolle Truppe, Du mit Deinen Hunden Senta und Bea und ich mit meinen Sohn Marc und meinen Hunden Benny und Mandy. Unsere Runde vergrößerte sich, als meine Tochter Laura geboren wurde. Als Laura ca. 3 Monate wurde, zogen wir nach Dransfeld. Du hast mir für den Umzug sofort Deine Hilfe angeboten, wie so oft in unserer Freundschaft und ich habe sie gerne angenommen. Unsere Freundschaft hat durch den Umzug nicht gelitten. Du hast gesagt, Du kommst auf jeden Fall einmal in der Woche vorbei und Du hast es auch getan. Wir haben uns morgens getroffen und nachmittags, wenn Du Deinen Mann von der Arbeit abholen musstest, bist Du gefahren. Ich habe mich jedes Mal auf diesen Tag sehr gefreut. Es war immer super schön. Wir haben lange gefrühstückt, dann sind wir mit den Kindern und unseren Hunden losgezogen. Anschließend gab es Kekse und Getränke und natürlich immer viel zu erzählen. Ich werde nie vergessen, wie wir meinen Marc im Kinderwagen durch den tiefsten Schnee gezogen und geschoben haben und genau das gleiche ging dann mit Laura los. Wir hatten immer super viel Spaß dabei, auch wenn es manchmal richtig anstrengend war und der Kinderwagen über Baumstämme gehoben werden musste und wir richtig ins schwitzen gekommen sind.

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Es gab aber auch traurige Phasen während unserer Freundschaft. Die erste war, als ich meinen Benny einschläfern musste und die zweite, als Du wenige Monate später Deine Senta einschläfern musstest. Ein paar Tage, nachdem mein Dicker eingeschläfert werden musste, hatte ich mich entschlossen mir einen neuen Hund zu holen. Du warst die erste die es erfahren hat und Du hast mich dabei voll und ganz unterstützt. Als der Sam dann da war, warst Du genauso begeistert von ihm wie ich. Nachdem Du die sehr schwere Entscheidung treffen musstest Deine Senta einzuschläfern, dauerte es auch nicht sehr lange, dann hast Du mir mitgeteilt, dass Du Dir einen super süßen Welpen ausgesucht hast. Du hast Marc und Laura und mich natürlich zur Züchterin mitgenommen und uns ganz stolz und überglücklich Deine Belana gezeigt. Sie ist ein super süßer Welpe gewesen und ich fand sie total klasse. Sie war wirklich die hübscheste von ihren Geschwistern. Jetzt hatten wir beide wieder zwei Hunde. Du hattest Belana und Bea und ich hatte Sam und Mandy. Da war im Garten und bei unseren Spaziergängen wieder ordentlich was los. Und wir beide waren wieder total happy.

Seit ich Dich kennengelernt habe, weiß ich was Freundschaft bedeutet. Wir haben immer über alles offen und ehrlich gesprochen, wahrscheinlich haben wir uns deshalb nie gestritten. Aber Du warst auch ein sehr harmonischer Mensch und ich glaube man konnte sich mit Dir gar nicht streiten.

Du warst immer für mich und meine Kinder da. Für mich bist Du wie meine kleine Schwester. Du gehörst zu meiner Familie wie mein Mann und meine Kinder.

Dann kam der Tag an dem Dein junges Leben auf so eine brutale und grausame Art und Weise ausgelöscht wurde.

Du hattest noch so viel vor. Wir haben beide darauf gewartet, dass Du schwanger wirst und ein super süßes Baby bekommst. Du wolltest so gerne Mutter werden und wir wollten gemeinsam Dein Baby durch den Schnee schieben. Ich habe es Dir so sehr gewünscht. Ich finde noch immer keine Worte, um die Trauer und Gefühle in mir auszudrücken. Es hat mich total verändert und es ist sehr sehr schwer damit umzugehen. Wir haben immer Freude und Leid geteilt, Du warst ein ganz wichtiger Mensch in meinem Leben und ich vermisse Dich so sehr.

Ich hoffe, wo auch immer Du jetzt sein magst, dass es Dir sehr gut geht und Du glücklich bist und ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen werden.

Ich werde Dich nie vergessen Melanie

Deine beste Freundin Andrea

Kerstin

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Gedanken an Melli!

Jetzt sind es schon Monate die vergangen, doch irgendwie kommt es einem selbst erst wie Tage vor.

Endlose Tiefen und kleine Höhen, doch man fällt immer zu dem 1. April zurück, der unser aller Leben so schrecklich veränderte. Diese Gewissheit, die einem so unwahr erscheint.

Wie kann dieser Mensch nur so grausam und gefühlskalt sein, unserer Melli so etwas schreckliches angetan zu haben. Ein unbarmherziger Hass auf diesen Mörder, der Melli so elendig leiden ließ. Warum, weshalb, wieso? Fragen, auf die man wohl nie eine Antwort erhalten wird.

Sie hat so verzweifelt um Ihr Leben gekämpft! Ich hoffe auf etwas Gerechtigkeit und dass diese nicht so lange auf sich warten lässt. Dann kann vielleicht Melli Ihre Ruhe finden.

Worte können nicht beschreiben, wie ich oder alle die sie so lieb hatten jetzt fühlen. Eine große Hilflosigkeit jeden einzelnen Trauern zu sehen. So gern möchte man helfen, die richtigen tröstenden Worte finden!

Es ist schwierig, den eigenen Bruder und Ihre Familie so leiden zu sehen. Mellis Tod hat eine riesige Lücke hinterlassen. Sie fehlt uns so sehr.

Die eigene Schwäche will man gar nicht eingestehen, man versucht verzweifelt jedem einzelnen etwas Kraft und Stärke zu vermitteln.

Vieles was früher so wichtig war, kommt mir so unwichtig vor. Der Zusammenhalt vermittelt etwas Stärke, die wir gemeinsam brauchen!

Viele Augenblicke, Momente die mich an Melli erinnern, Plätze an denen sie gesessen hat. Es ist so schwierig.

Dieses Lachen von ihr, die ruhigen Worte von ihr zu hören, die lustigen Momente, ihre liebevolle Art, alles fehlt mir so sehr! So vieles wollten wir noch gemeinsam machen. Für mich war sie nicht nur meine kleine Schwägerin sondern eine kleine Schwester, die ich leider nicht lange hatte.

In meiner Phantasie sehe ich Melli als eine kleine Wald- und Wiesenelfe, wie sie mit der Natur und den Tieren verbunden, dort eine neue Aufgabe hat. Die Welt glücklicher und schöner zu machen!

Dieses gibt mir etwas Kraft der schrecklichen Wahrheit ins Auge zu sehen.

Adieu, wir sehen uns wieder
dann kann ich Dir sagen
wie lieb ich dich hatte.

Deine
Kerstin

Jenny

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Für MELLI

Heute, am 18.02.2003, hättest Du Geburtstag gehabt. 26 Jahre alt wärst Du geworden. Wir hätten wie jedes Jahr schön gefeiert und die ganze Familie wäre zusammen gewesen und auch ich wäre wieder gekommen.

Aber es ist alles anders gekommen, weil irgendein Tier Dir am 01.04. das Leben genommen hat.

Ich werde nie vergessen, wie froh und glücklich Du Ostersonntag beim Osterfeuer warst. Ich danke Gott dafür, dass wir Dich dort noch einmal sehen durften, dass ich mich verabschieden konnte. Nie hätte ich gedacht, dass das ein Abschied für immer ist. Ich wünschte wir hätten noch viel mehr Zeit mit Dir verbringen dürfen.

Aber jetzt ist alles anders. Nichts wird mehr so sein wie früher. Du wurdest viel zu früh aus diesem Leben gerissen. Warum haben wir an diesen Abend bloß nichts gemerkt, was da in unserer Nähe schreckliches passierte? Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als könnte man doch einfach die Zeit zurückdrehen. Aber wer wünscht sich das nicht???

Ich vermisse Dich so sehr!
Deine Nichte Jenny

Carina

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Heute möchte auch ich meine Gedanken, die mich seit dieser grausamen Tat beschäftigen, äußern.

Melli war für mich meine Tante und für Sie war ich ihre Nichte, dazu muss ich aber noch sagen, dass sie nur zwei Monate älter und um vieles viel kleiner war, wie ich. Wir hatten viel Spaß miteinander, wenn wir mal zusammen waren. Leider ist der Kontakt in der letzten Zeit ihres so kurzen Lebens eingeschlafen, was ich jetzt gerne ändern würde, was aber leider nicht mehr möglich ist. Auch ich habe sie am Ostersonntag beim Osterfeuer das letzte Mal gesehen, was mir immer noch unbegreiflich ist, dass das wirklich das letzte Mal gewesen sein sollte.

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Ein paar Tage vor ihrem Tod haben mein Mann und ich erfahren (ich war in der 6. Woche), dass wir unser zweites Kind erwarten, ….dieses Kind war nicht geplant. Als der Mord passierte, war ich mir nicht sicher, ob ich dieses Kind behalten möchte. Die Melli wollte ein Kind haben, und durfte nie erfahren, was es heißt, Mutter zu sein und ich bekomme bereits mein zweites, und das auch noch ungeplant – ich fand das irgendwie ungerecht!!!! Inzwischen ist die Kleine vier Monate alt, und ich bin sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, dieses Kind zu behalten.

Als ich in die traurigen, verzweifelten und auch wütenden Gesichter der Eltern, des Bruders sowie von Gerd geschaut habe, habe ich gedacht, dass ich das hoffentlich nicht erleben muss, eines meiner Kinder zu Grabe tragen zu müssen.

Die Verabschiedung am offenen Sarg hat mir ein wenig geholfen, den sinnlosen Tod von Melli ein wenig zu begreifen, dass es wirklich passiert ist und es kein böser Traum ist, da ich nicht glauben wollte, dass sie wirklich nicht mehr unter uns ist, ich habe bis dahin gehofft und es mir auch versucht einzureden, dass da jemand anders ermordet wurde und Melli entführt wurde – und noch lebt. Aber der Blick in den Sarg und in die Gesichter der Familie hat mir entgültig die Hoffnung genommen, dass sie noch lebt.

Sieben Wochen vor der Geburt meiner kleinen Tochter hatte ich einen Verkehrsunfall. Ich kam auf regennasser Fahrbahn auf einer kurvenreichen Strecke von der Straße ab (die Straße ist übersichtlich und man darf dort 100 km/h fahren) – ich bin ca. 60 km/h gefahren aber auf der Fahrbahnmitte, und was ich nicht wusste, war, dass es dort eine Bodenwelle gibt, auf dieser bin ich dann abgehoben und habe dann die Kontrolle über das Auto verloren, ich kam ins schleudern, drehte ich mich in die entgegengesetzte Richtung, durch die Windschutzscheibe bohrte sich ein Schild, die in den Kurven die Schärfe anzeigen, und dann überschlug ich mich und blieb dann auf der Beifahrerseite liegen. Während des Überschlags schrie ich “Melli – nein”!!! Ich war der Meinung, dass sie den Ausgang des Unfalls jetzt in der Hand hat – und ich stieg unverletzt (außer Schädel-Hirntrauma) aus dem Auto, durch die herausgetrennte Windschutzscheibe. Dem Baby ist wie durch ein Wunder – und zum Erstaunen aller – nichts passiert und Gott sei dank hatte ich meinen 1 1/2 jährigen Sohn nicht dabei!!! Wäre meinen Kindern was passiert, ich glaube, ich hätte das nicht verkraften können.

Jetzt ist der Tod von Melli schon ein Jahr her, und um so länger die Zeit ist, um so unbegreiflicher ist mir diese Tat – und dass sie einfach nicht mehr da ist.

Jetzt steht endlich der Prozess bevor, auf den wir so lange gewartet haben, und wo ich auch ein wenig Angst vor habe, aber ich hoffe für Melli und ihre Familie, dass dieser Kerl seine gerechte Strafe bekommt, was bei den Gesetzen hier in Deutschland wahrscheinlich nicht eintrifft.

Ich habe jetzt meine Gedanken, die mich schon so lange beschäftigen, einfach mal nieder geschrieben und hoffe, dass Ihr, liebe Familie Klammer und lieber Gerd, weiter die Kraft habt, mit Melli im Herzen weiterzuleben!!!

Liebe Grüße
Carina mit Familie